"In die Sonne schauen" ist mehr als nur ein Film – es ist ein cinematisches Gedicht, das vier Generationen von Frauen auf einem altmärkischen Bauernhof miteinander verwebt. Von 1910 bis in die Gegenwart erzählt Schilinski eine Geschichte von überzeitlicher Macht, die Traumata, Geheimnisse und die Weitergabe von Erfahrungen über Generationen hinweg erkundet. Die brillante Besetzung mit Hanna Heckt, Lena Urzendowsky, Lea Drinda, Luise Heyer und Susanne Wuest verleiht den vier Protagonistinnen Alma, Erika, Angelika und Nelly eine Intensität, die unter die Haut geht. Jede Darstellerin verkörpert nicht nur ihre Figur, sondern wird Teil eines größeren, überzeitlichen Narrativs, das die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen lässt.
Dass dieser Film bereits mit dem Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2025 ausgezeichnet wurde und als Deutschlands Oscar-Kandidat für 2026 nominiert ist, unterstreicht seine außergewöhnliche Qualität. Die internationale Kritik zeigt sich begeistert: Metacritic vergab 91 von 100 Punkten, der Guardian 4 von 5 Sternen, und IndieWire sah den Film als Mitfavoriten auf die Goldene Palme.
Kameramann Fabian Gamper schafft mit seinem 4:3-Format eine intime, fast familiäre Atmosphäre, die perfekt zu Schilinskis visionärer Regie passt. Die Soundarbeit von Billie Mind verwandelt den Film in einen "lebendigen Organismus", wie Kritiker treffend bemerkten. Besonders Anna von Hausswolffs Song "Stranger" wird zu einem emotionalen Höhepunkt, der noch lange nachklingt. Die Montage von Evelyn Rack verdient besondere Erwähnung – sie verwebt die verschiedenen Zeitebenen so geschickt, dass ein hypnotisches, traumähnliches Erleben entsteht. Hier wird Filmschnitt zur Kunst.
Die Anwesenheit von Regisseurin Mascha Schilinski und dem gesamten Cast machte diesen Abend zu etwas Besonderem. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie viel Herzblut und künstlerische Vision in diesem Projekt stecken. Schilinskis Worte über den inspirierenden Drehort – einen authentischen Vierseithof in Sachsen-Anhalt – verdeutlichten die Verbundenheit des Films mit seinem Ursprung.
Die Premiere im Delphi Kino, einem der renommiertesten Arthouse-Kinos Berlins, bot den perfekten Rahmen für dieses außergewöhnliche Werk. Das Publikum war sichtlich bewegt und spendete minutenlangen Applaus – ein Zeichen dafür, dass hier etwas ganz Besonderes präsentiert wurde.
"In die Sonne schauen" ist kein konventioneller Film – er ist ein Erlebnis, das weit über herkömmliche Erzählstrukturen hinausgeht. Wer bereit ist, sich auf Schilinskis experimentelle Bildsprache einzulassen, wird mit einem der wichtigsten deutschen Filme der letzten Jahre belohnt.
Mascha Schilinski beweist mit ihrem zweiten Spielfilm, dass deutsches Kino durchaus international konkurrenzfähig ist. "In die Sonne schauen" ist ein Meisterwerk, das den Vergleich mit großen europäischen Arthouse-Produktionen nicht scheuen muss.
Alle Fotos wurden mit dem neuen Smartphone Motorola Edge 60 gemacht. Weitere Infos zu allen Motorola-Modellen gibt es auf https://www.motorola.com/de/de/homepage
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